Dass Schafhaltung und Streuobstwiesen wunderbar zusammenpassen, ist einleuchtend. Schafe düngen die Steuobstwiesen, die Bäume spenden den Schafen Schatten. Und neu gepflanzte Obstbäume lassen sich auch vor dem Verbiss durch die Schafe schützen.

In den letzten Jahrzehnten wurden Streuobstwiesen und die klassischen Obstgärten sehr vernachlässigt, so dass es überwiegend alte und überaltete Bestände gibt. Durch das Volksbegehren "Rettet die Bienen" bekam das Thema neuen Wind und wird jetzt auch attraktiv gefördert. 

So informierten am 7.2.24 beim Schaferertreff des Schafhaltervereins Bad Tölz-Wolfratshausen das Mitglied und Landschaftsobstbaumpfleger Hubert Bernwieser und Markus Henning, vom neuen Landschaftspflegeverband Bad Tölz-Wolfratshausen über die aktuellen Förderprogramme zur Neuanpflanzung von Streuobstbäumen, sowie zur Pflege von jungen und alten Obstbäumen, welche über KULAP, als auch über die LNPR (Landschaftspflege- und Naturparkrichtlinie) beantragt werden können. So werden Neupflanzungen von Obstbaumhochstämmen komplett mit dem Zubehör (Pfahl, Wühlmausschutz und Verbisschutz des Stamms), als auch die Pflegeschnitte durch Sachkundige von Jung- und Altbäumen mit Pauschalen gefördert. 

Für einen solchen Förderantrag über die LNPR gilt eine Mindestantragssumme von 5000 €. Da dieser Betrag für den Einzelnen oft zu hoch ist, können Einzelmaßnahmen über den Landschaftspflegeverband gebündelt werden. Folglich kann jeder der z.B. auch nur drei neue Bäume pflanzen will, genauso von dem profitieren und über die Bündelung in den Genuß der Förderung bekommen. Für die Förderung gilt eine Zweckbestimmung von 5 Jahren. Was aber bei einem Obstbaum nicht weiter ins Gewicht fallen sollte.

Wer sich für die Neu- oder Nachpflanzung von Obstbäumen interessiert und am Förderprogramm Streuobst teilnehmen will, kann sich gerne an den Vorstand zur Bündlung der Einzelprojekte wenden. Hubert hat außerdem eine Obstbäume-Schafe-Whatsappgruppe gebildet, wer da beitreten möchte, bitte melden.

Für eine Frühjahrsplanzung ist es jetzt schon fast zu spät, weil mit der Maßnahme erst begonnen werden darf, wenn der Förderbescheid von der Regierung von Oberbayern vorliegt. Folglich wäre es aber jetzt Zeit, das Projekt anzustoßen, sich über die Anzahl und den Standort der Bäume gedanken zu machen und über den Verein die Einzelprojekte zu Sammeln und dann durch den Landschaftspflegeverband zur Antragstellung zu bringen. Dann könnten die Bäume besorgt werden und im Herbst, was der optimale Zeitpunkt wäre, geflanzt werden. Für Fragen zu diesem Thema, zu Standort und zur Sortenauswahl steht auch gerne Hubert Bernwieser als Ansprechpartner zur Verfügung.

Das Interesse an dem Thema Obstbäume war allgemein sehr groß, die anwesenden 20 Schaferer und Interessierte hatten viele Fragen, z.B. über Krankheiten und Schädlingsbefall, Düngung, Boden, Obstbaumschnitt, die alle sehr kompetent beantwortet wurden. Wir freuen uns, dass unser Verein so interessierte und naturschutzbegeisterte Mitglieder hat.